Sonntag 17.07.2022 – Hambacher Forst
Strahlender Sonnenschein – 40 motivierte und gut trainierte Radler starten nach einer Sternfahrt in ihren ersten gemeinsamen Radtag des World-Fair-Play-Camps.
Auf dem Plan steht heute eine ca. 70 km lange Tour zum Hambacher Forst.
Nach 25 km durch idyllische Landschaft passieren wir das Geisterdorf Manheim, wo uns aus verlassen Häusern leere Fensterhöhlen anstarren. Links von uns erscheint ein stattliches Gotteshaus aus rotem Backstein, dessen Fenster mit Brettern verbarrikadiert sind. Unser Weg führt uns über die ehemalige Autobahn und endet unvermittelt an einer steilen Abbruchkante. Der zunehmend gespenstische Eindruck steigert sich noch, als sich ein gigantischer Krater vor uns auftut. Weißer Rauch aus riesigen Schornsteinen zeigt uns, wir sind im Braunkohletagebau angekommen.
Kurz darauf erreichen wir unser Hauptziel, den Hambacher Forst.
Ein schmaler von abgelegten Ästen künstlich umsäumter Trampelpfad führt uns immer tiefer in den Wald und zwingt uns hin und wieder zum Absteigen. Nach einer Weile zeigen sich in den hohen Baumwipfeln die ersten Baumhäuser und Plakate mit politischen Parolen der Aktivisten.
Kurz darauf erreichen wir das Hambi-Camp.
Es bietet sich die Gelegenheit mit einem Unterstützer der Aktivisten ins Gespräch zu kommen.
Im verlassenen Ort Morschenich begrüßen uns vor dem ehemaligen Kindergarten die beiden Ortsvorsteher. Das Gebäude ist umfunktioniert zu einem Lernzentrum für Flüchtlingskinder, die mit ihren Familien in den besterhaltenen Häusern übergangsweise wohnen.
Die Heimreise endet im Zülpicher Seepark mit einem erfrischenden Bad.
Ein schöner und lehrreicher Tag!