Letzter Tag: Braunkohlekraftwerk Weisweiler
Für alle Gruppen standen am letzten Camptag lange Tagesetappen auf dem Plan. Deshalb schnell vor der Abfahrt vor der KVL noch ein gemeinsames Gruppenfoto aller Radgruppen. Das Bild ist bunt. Es herrscht nicht mehr ein einheitliches Bild wie in den ersten Tagen. Die tollen Prüm-Trikots sind durch Schweiß, Schmutz und den Regentag sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Man erkennt: Es ist viel gearbeitet worden.
Die Hitze hatten wir hinter uns gelassen und die kurze Etappe nach Kommern am Vortag hatte zur Regeneration beigetragen. Daher hatten wir ein recht schnelles Tempo angeschlagen. Bis Stockheim bewegten wir uns an der Grenze der Zülpicher Börde zur leicht hügeligen Voreifel an meist abgeernteten Ackerflächen vorbei. Im Burgauer Forst begann eine schöne Radstrecke durch angenehme Waldflächen. Bald begleitete uns auch die Rur, die leise in ihrem Bett vor sich hin plätscherte.
In Hoven riss unserem Mountainbike- Künstler Michi zum zweiten Mal die Kette. Ich empfahl ihm im Radladen nach einer Panzerkette zu fragen. Doch in Merken sah der Radmechaniker aufgrund des Zustandes der Kettenblätter keine Chance mehr auf eine Weiterfahrt auf diesem Bike. Also durfte Michi auf meinem Hasen Platz nehmen.
Kurz nach diesem Malheur gab es für die Radler auf dem Aussichtspunkt in Merken einen interessanten Einblick in die Braunkohlegrube. Beeindruckt von der Größe des Braunkohlelochs, in dem die riesigen Bagger und Radlader wie Spielzeuge wirkten, entspannen sich interessante Gespräche und Fragestellungen. Viele Antworten fanden wir Besucher auf den Infotafeln. Zum Glück hatten wir mit Britta eine studierte Geologin in der Gruppe, die uns viele weitere Fragen kompetent beantworten konnte.
Flugs ging es dann weiter zum Indemann, einem weiteren Aussichtsturm, in dessen Nähe wir auch die Mittagspause durchführen konnten. Ein riesiger Spielplatz lud dazu noch zum Austoben ein.
Nun konnte wir uns endlich auf den Weg zum Braunkohlekraftwerk machen. Wir hatten seine Kühltürme schon von Weitem sehen können. Am Vorabend hatten wir während der Besprechung ein kleines Video zur Funktionsweise eines Braunkohlekraftwerks sehen können.
Wie ein Experte stellte sich Simon am Kraftwerk vor die Schülergruppe und wiederholte frei und locker die am Vorabend gewonnenen Erkenntnisse.
Nun begann der schwierige Teil der Tagesetappe, da der weitere Verlauf der Strecke wieder eine Eifelstrecke war. Ärgerlich sollte jedoch die Tatsache werden, dass wir dreimal ein Hinterrad am Tandem flicken mussten. Aber jeweils nach ca. 5 KM war das Ventil wieder vom Schlauch abgerissen. Wir fanden nur noch als Lösung: Abtransport mit dem Begleitfahrzeug, was allerdings mit diesem langen Gefährt schwierig war. Aber Josef aus dem Begleittross löste auch dieses Problem, wie alles andere professionell.
Trotz dieser Zeitverzögerungen schafften wir es noch vor der Vogelsanger und Bonner Gruppe im Basiscamp einzutreffen.
Gleich danach begannen für viele die ersten Vorbereitungen für die Abreise. Ein Großteil der Schüler hatte sich für eine Heimfahrt nach dem Abschlussgrillen entschieden.
Ein emsiges Treiben begann dann. Gegen 21 Uhr waren die meisten Schüler mit ihren Eltern auf der Heimfahrt. Das scheinbare Chaos in der Halle, in der über hundert junge Menschen eine Woche lang ihr Nachtlager hatten, hatte sich aufgelöst.