Ein deutliches Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und gegen Putins Angriffskrieg gaben rund 400 Menschen vor der Kulisse Van Dooren auf dem einstigen Täterort Hitlers, Vogelsang, der dort seine Gefolgschaft ausbildete. Unter den Demonstranten befanden sich auch zehn Teilnehmer des diesjährigen World Fair Play Camps. Vogelsang ist auch in diesem Jahr mit seiner düsteren Vergangenheit ein Schwerpunktthema (Rassismus und Nationalsozialismus) und Zielort der Tagestouren aus dem Camp-Lager in Zülpich.
An diesem Sonntag waren die Menschen gekommen um an dem geschichtsträchtigen Ort Vergleiche zu ziehen zwischen Hitler und Putin, die beide eine Cäsarenwahnvorstellung ausleben und diese genießen. Verschiedene Redner versuchten sich an einer Einordnung der Protagonisten auf die Geschehnisse.
Pfarrer Philipp Cuck gab zu bedenken, dass sich die Ukrainer vom Westen verraten fühlen, als dieser nicht spontan zu Waffenlieferung bereit war: „Andererseits sterben Menschen, wenn noch mehr Waffen geliefert werden.“ Sein evangelischer Amtsbruder Erik Schumacher war verstört von der Brutalität der von Machtliebe Getriebenen: „Das Wesen der Kriege ist Menschen zu töten und Sinn zu zerstören. Gewalt ist ein Zeichen des Versagens.“
MDB Detlef Seif (CDU) widersprach der These, dass dieser Krieg alleine Putins Krieg sei. Er begründete seine Meinung damit, dass Putin trotz vieler Völkerrechtsverletzungen in seiner Amtszeit in seiner Bevölkerung hohe Zustimmungswerte gehabt habe. Ohne diese hätte er keine Chance für seine Politik gehabt. Dennoch schloss er mit der Forderung: „Putin ist ein Verbrecher und gehört auf die Anklagebank.“ Sein MDB-Kollege Markus Herbrand teilte diese Meinung nicht ganz und verwies auf die gezielte Meinungsmache und die gewaltsame Unterdrückung in Putins Regimes: Putin ist ein Despot, Kriegsverbrecher und Mörder. Es ist sein Krieg.
MDL Dr. Ralf Nolten (CDU) beschwor die emotionale Seite des Krieges: „Hier sterben Väter, Mütter, Söhne, Töchter und Geschwister.“ Er forderte unmissverständlich:“ Herr Putin, beenden Sie diesen Krieg.“