Das Highlight der Vorbereitung auf das World Fair Play Camp ist stets die Tour de Ahrtal. Seit ihrem Bestehen gehört sie zum angenehmen Pflichtprogramm der Schüler aus Jünkerath, Daun und Blankenheim. In diesem Jahr traten 40 Schülerinnen und Schüler bei herrlichstem Radwetter ab Jünkerath und Daun zum Startpunkt nach Blankenheim. Auch einige ehemalige Teilnehmer der Fair Play Tour vergangener Jahre gesellten sich dazu. Die Strecke war zwar kürzer als gewohnt, doch erlebten die Radler viel Abwechslung. In Ahrhütte hatte Team Oberahr neben Zweirad Hansen, der das Camp , wie im Vorjahr, unterstützt, einen anspruchsvollen Parcours aufgebaut. Die Cracks unter den Schülern hatten ihre helle Freude am Bewältigen der Hindernisse. Nach einer guten halben Stunde ging es dann ahrabwärts an Ahrdorf und Müsch vorbei nach Antweiler. Überall waren noch Spuren des Ahrhochwassers zu sehen. Aber es war auch sichtbar, wieviel Aufräumarbeit geleistet worden war. Schuld, dass am heftigsten betroffen war, konnte in diesem Jahr leider noch nicht angefahren werden. Im Nachhinein wäre der Ort auch jetzt schon bereit gewesen, die bunte Radlerschar zu begrüßen. Dies hätte dem schwer geschädigtem Dorf auch sicherlich geholfen, in die Normalität zurückzukehren. Doch in der Planungsphase für Tour de Ahrtal konnte man sich noch nicht vorstellen im Dorf ein solches Event stemmen zu können. Im kommenden Jahr will Schuld auf jeden Fall wieder dabei sein. Nach einer kurzen Pause in Antweiler begann die Rückreise. Der nächste Ort Ahrdorf bot zwar ein abgespecktes aber dennoch ein sehr interessantes Programm. Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich besonders für die Ausstellung über Anne Frank, die von Erwin Stein aus Üdelhoven initiiert worden war. Mit der Person Anne Frank konnten erstaunlicherweise viele Schüler etwas anfangen, weil die Thematik Antisemitismus auch in der Schule intensiv behandelt wird. In Ahrdorf gab es auch ein Zusammentreffen mit Bürgermeisterin Jennifer Meuren, die im vergangenen Jahr eine große Fürsprecherin des ersten Fair Play Camps in Blankenheim war. Landrat Markus Ramers war mit seiner Familie im Tourtrikot von 2018 an der Ahr unterwegs. Auch er zählt zu den Fans und Unterstützern des Fair Play Projekts. Einen guten Austausch gab es in Ahrdorf noch mit einem weiteren Sponsor des Fair Play Camps. Die e regio als regionaler Energielieferant fördert das Camp, weil sich die Jugendlichen in dieser Woche auch mit dem Thema Ausbau der erneuerbaren Energien beschäftigen. Nun hatte die Radlergruppe genug an Eindrücken gesammelt. Als letzter Termin stand der Abschluss des tollen Tages bei der Familie Diederichs an, die traditionell die hungrigen Jugendlichen mit Pizza, Flammkuchen und Lasagne aufpäppelt. Jojo und Moni Diederichs hatten alles toll vorbereitet, mussten aber kurzfristig ihre Vorbereitungen unterbrechen, weil ausgerechnet ihr Sohn mit einem Klassenkameraden auf dem Tandem in einen sumpfigen Graben gestürzt war und das Rad anschließend fahruntüchtig geworden war. Auf diese Weise war Simon vor seinen Mitradlern am Zielort angelangt. Zwei Stunden dauerte die Verschnauf- und Verpflegungspause; doch nicht für alle. Obwohl sie 80 KM in den Beinen hatten, tobten sich einige spätestens nach einer Stunde auf dem Bolzplatz der Familie Diederichs aus. Das war wie Camp live: Auch dort haben viele nach einer langen Tagestour noch nicht genug von der Bewegung.