Phantastisches Indoorcyclingevent in der Graf Salentin Schule Jünkerath
Corona kann auch gute Seiten haben. Diese Viruskrankheit erwischte Herbert Ehlen, pensionierter Sportlehrer der Graf Salentin Schule Jünkerath, Mitte November. Somit war zunächst mal Ruhe angesagt. Aber genau das ist für den bewegungsfreudigen ehemaligen Sportlehrer eine große Herausforderung. Da kam ihm eine Anregung von Anja Kasubke gerade recht, die sich erkundigte, ob das traditionelle Inoorcyclingevent an der Jünkerather zum Jahresende nach 2 Coronajahren wieder stattfinden würde. Diesen Impuls hatte es gebraucht, seine Werbekampagne für diese beliebte sportliche Betätigung zu starten. Zu dieser Jahreszeit sind bei regelmäßigem unwirtlichen Eifelwetter Indooraktivitäten der Renner. Ehlens erster Anruf galt Marc Pagen aus Wittlich, einem positiv verrückten Cyclinginstruktor mit vielen Kontakten in die Szene der Presenter. So nennt man die Leute, welche die Sportler auf den Cyclingrädern mit toller Musik und abwechslungsreichen Fahrtechniken zu Höchstleistungen motivieren. Eine Stunde später hatte er die Zusage von 10 Presentern, die bei Benefizveranstaltungen immer kostenlos ihre Motivationskünste anbieten. Damit war die Grundlage gelegt, denn ohne professionelle Anleitung wird eine solche Veranstaltung ein Flop. Auch die zweite Hürde war sehr niedrig, als es um die Beschaffung der Bikes ging. Mario Müller aus Stadtkyll hat die Schule schon seit Jahren für die Vorbereitung der Schüler auf das World Fair Play Camp mit einem Spinningraum ausgestattet. Diese 20 Räder wurden durch 30 Räder aus dem BodyFit in Jünkerath und Gerolstein aufgestockt. Erich Wassong einer der Betreiber der beiden Fitnessstudios ist mit seiner Frau Britta begeistert von dem Fair Play Projekt der Jünkerather Schule. Die Söhne und die Ehefrau werden in diesem Jahr auch am 3. World Fair Play Camp vom 15. Bis 22. Juli in Blankenheim teilnehmen, nachdem sie im vergangenen Jahr beim Camp in Zülpich reingeschnuppert hatten. Dieses Camp ist eine Weiterentwicklung der Fair Play Tour, die Herbert Ehlen 1999 ins Leben gerufen hatte. Die drei Hauptziele der Tour waren von Anfang an Entwicklung der Leistungsfähigkeit bei den Jugendlichen, Anleitung zu vernünftigem Verhalten und Ausbildung der Solidarität bei jungen Menschen. Als Partner steht nach wie vor die Welthungerhilfe an der Seite des Fair Play Camps. Alle teilnehmenden Schulen führen im Laufe des Jahres eine Benefizveranstaltung zugunsten eines Schulbauprojektes in Burundi (früher in Ruanda) durch. Also in einem Kontinent, der durch die Emissionen der Industriestaaten enorm unter dem Klimawandel zu leiden hat. Das World Fair Play Camp hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Jugendlichen über die Folgen, die die Industrialisierung mit sich gebracht hat, aufzuklären und sie fit für die Zukunft zu machen. Ihnen soll keine Angst gemacht werden ob der großen Probleme, die sich aufgestaut haben. Sie sollen vielmehr zu der Erkenntnis gelangen, dass man jetzt nicht mehr nur reden darf sondern anpacken muss.
Anpacken war auch das Stichwort für Herbert Ehlen in der Vorbereitung auf die Benefizveranstaltung. Nachdem die technischen Voraussetzungen geschaffen waren, sprach er die Unternehmen an der Oberen Kyll an, ob sie wieder, wie in den vergangenen Jahren die gute Sache unterstützen wollten. Auch da traf Ehlen auf ein soziales Entgegenkommen. Alle Unternehmen, die er ansprach, machten bereitwillig mit. Nun galt es Teilnehmer zu finden. Tochter Carmen half mit die wichtigsten Kommunikationsplattformen als Werbeforum für die Veranstaltung zu nutzen. Zuerst sprangen die Marathoncyclisten mit 10 Stunden Fahrzeit auf den Zug auf. Nach zwei Wochen war die Hälfte der Plätze schon gebucht. Dann stockte die Anmeldung eine Zeit lang. Viel private Gruppen und Sportvereine musste sich zuerst organisieren und absprechen. Sehr zur Freude vom ehemaligen Sportlehrer legten sich viele ehemalige Schüler für ihren Herbert ins Zeug. In der letzten Woch kam die Riege der Spätentschlossenen zum Zug, so dass alle Räder ausgebucht waren. Das erfreuliche Resultat war: 10000 Euro an Spendengeldern kamen zusammen.
Herbert Ehlen wertete den sportlichen und geselligen Aspekt als noch wertvoller ein als den finanziellen. Ausnahmslos alle Teilnehmer waren hellauf begeistert von dieser rollenden Disco mit mitreißender Musik und tollen Presentern. Hier erlebten Menschen von 10 bis 80 Jahren eine generationenübergreifende und gemeinsame sportliche Betätigung, die sie im nächsten Jahr wieder auf dem Veranstaltungskalender der Graf Salentin Schule sehen möchten. Rektorin Carina Möller und VG Bürgermeister, der selber zwei Stunden mitradelte unterstützen jedenfalls eine Neuauflage im kommenden Jahr.