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Guten Morgen, liebe Radlerinnen und Radler!
„Heute erwartet uns eine ganz besondere Etappe unseres World Fair Play Camps. Wir werden eine 65 Kilometer lange Radtour ins benachbarte Holland unternehmen, um die faszinierenden Grotten von Valkenburg zu erkunden.
Stellt euch vor, unter einer alten Burg verbirgt sich ein riesiges Labyrinth aus Gängen und Höhlen – die Grotten von Valkenburg. Diese Grotten sind nicht einfach nur Löcher im Boden, sondern Zeugen einer langen und vielfältigen Geschichte.
Wie sind die Grotten entstanden?
Die meisten Höhlen entstehen auf natürliche Weise durch die Verwitterung von Kalkstein. Aber die Fluweelengrotte, die wir besuchen werden, ist anders. Sie wurde von Menschenhand geschaffen, durch den Abbau von Mergel, einem weichen Gestein, das für den Bau von Häusern und Burgen verwendet wurde.
Was erwartet uns in Valkenburg?
Die Fluweelengrotte:
Ein Labyrinth aus Gängen mit alten Zeichnungen und Skulpturen.
Geheime Fluchtwege, die im Mittelalter von Rittern genutzt wurden.
Eine kleine Kapelle und Spuren aus dem Zweiten Weltkrieg.
Eine konstante Temperatur von 12 Grad, also denkt an warme Kleidung!
Die Burg Valkenburg:
Die Ruine einer mächtigen Höhenburg, die über den Grotten thront.
Ein Einblick in das mittelalterliche Leben und die Geschichte der Region.
Aber Valkenburg ist nicht nur Geschichte.
Es ist auch ein beliebtes Touristenziel, was zu Herausforderungen führt. Wir werden uns mit dem Thema Massentourismus auseinandersetzen und darüber nachdenken, wie wir als verantwortungsbewusste Touristen unterwegs sein können.
Dabei stellen wir uns folgende Fragen:
Wie beeinflusst der Massentourismus die Umwelt und die Menschen, die hier leben?
Wie können wir dazu beitragen, dass der Tourismus nachhaltiger wird?
Wie können wir die Balance finden zwischen dem Spaß, den wir haben, und dem Schutz der Natur und Kultur?
Wie können wir als Sportler und Besucher, die Idee des Fair Play auch hier in unserem Tagesausflug berücksichtigen?
Unsere heutige Radtour ist also nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, unseren Horizont zu erweitern und über wichtige Themen nachzudenken.
Lasst uns gemeinsam diese Reise antreten, mit offenen Augen und einem respektvollen Herzen. Ich bin sicher, wir werden viel lernen und unvergessliche Eindrücke sammeln!“
Valkenburg, Kasteel, Grotten




Die Grotten von Valkenburg – Ein Abenteuer unter der Erde
Stell dir vor, unter einer alten Burg gibt es ein riesiges Labyrinth aus Gängen und Höhlen. Genau das findest du in Valkenburg in den Niederlanden!
Wie sind die Grotten entstanden?
Früher haben die Menschen Mergel, einen weichen Stein, aus dem Boden geholt, um Häuser und Burgen zu bauen. Dabei haben sie viele Gänge in den Berg gegraben. So sind die Fluweelengrotte und andere Grotten entstanden – schon vor fast 1000 Jahren!
Was ist besonders an den Grotten?
Es gibt geheime Fluchtwege, die Ritter früher benutzt haben.
An den Wänden findest du alte Zeichnungen und Figuren.
In der Grotte gibt es sogar eine kleine Kapelle.
Im Zweiten Weltkrieg versteckten sich Menschen dort.
In der Grotte ist es immer 12 Grad, egal ob Sommer oder Winter!
Warum sind die Grotten wichtig?
Viele Menschen kommen als Touristen nach Valkenburg, um die Grotten zu sehen.
Die Grotten zeigen, wie die Menschen früher gelebt und gearbeitet haben.
Sie sind ein wichtiger Teil der Geschichte der Stadt.
Natürliche und künstliche Höhlen
Manche Höhlen entstehen von selbst durch Regen und Wasser (z. B. Kalkhöhlen).
Die Grotten in Valkenburg sind aber von Menschen gemacht, durch das Graben nach Mergel.
Probleme mit Massentourismus
Viele Touristen bringen Geld und Arbeit, aber es gibt auch Nachteile:
Es entsteht viel Müll und CO₂.
Die Stadt kann zu voll werden.
Für Einheimische wird das Leben teurer.
Die Weihnachtsmärkte in den Grotten sind für manche zu teuer und zu voll.
Was kann man tun?
Fragen zum Nachdenken:
Wie kann man die Natur und Kultur besser schützen?
Wie bleibt Valkenburg für Besucher spannend, aber auch lebenswert für die Menschen, die dort wohnen?
Wenn du die Grotten besuchst, fühlst du dich wie ein Ritter oder Abenteurer – und lernst dabei etwas über die spannende Geschichte von Valkenburg!
Bericht vom Besuch der Fluweelengrotte in Valkenburg
Thementour: Unterwelt
Um 8:40 Uhr machten wir uns bei bereits heißen Temperaturen auf unseren heutigen Weg in das circa 30 Kilometer entfernte Valkenburg in Südlimburg, wo uns eine 12 Grad kühle Grotte erwartete.
Auf dem Hinweg hat Herbert uns die Panzersperren bei Bocholtz gezeigt. Am 09. Oktober 1938 kündigte Hitler den Ausbau des Westwalls an. Zuvor wurden Industriestädte wie Aachen und Saarbrücken aus dem Verteidigungsnetz ausgeschlossen. Kurz danach wurde mit dem Bau eines neuen Verteidigungsabschnittes um Aachen begonnen. Dieser Abschnitt des Westwalls begann bei Herzogenrath nahe der niederländischen Grenze, verlief dann vor Aachen und schloss bei Steckendorn wieder an den bestehenden Westwall an. Schätzungsweise 750 Bunker und viele Kilometer Panzersperren umfasste dieser neue Abschnitt.
In Schin Op Geul sahen wir einen Maibaum, eine kahle Tanne mit traditionellem Schmuck, der aufgestellt wird, um für Fruchtbarkeit für Vieh und Äcker zu bitten.
Schon früh, nach etwa anderthalb Stunden, kamen wir an unserem Ziel, den Fluweelen Grotten, an. Laut einem der Führer gibt es zwei mögliche Gründe, wie der Ort zu seinem Namen gekommen ist. Einmal, weil die Grotten im Besitz einer französischen Familie namens Fluweel waren und zum anderen, weil dort marderartige Tiere mit einem Fell wie Samt lebten und Samt auf niederländisch Flueel heißt. Die Entstehung der Grotten reicht vermutlich auf das 11. Oder 12. Jahrhundert zurück.
Die Grotten liegen unter einer alten Burg und erstecken sich über ein Labyrinth von über 7000 Metern. Eigentlich ist der Begriff „Grotte“ aber falsch, da diese natürlich entstehen. Die Fluweelen Grotten wurden aber durch Abbau von Mergel durch Menschen geschaffen, wobei Mergel eigentlich ein Gemisch mit lediglich 70% Kalk (und Sand, Lehm und Fossilien) ist und in den Fluweelen Grotten der Kalkanteil bei circa 90% liegt. Die Arbeiter in der Grube hießen Blockbrecher, da sie zunächst mit Meißel und Säge einen Steinblock in der Größe von etwa einem Kubikmeter an drei Seiten lösten, um diesen final aus dem Berg zu brechen. Dazu wurden so lange Keile in die Fugen getrieben, bis die Steine brachen.
Ein Arbeiter erhielt für einen gebrochenen Block circa 5 Cent und brauchte dafür einen ganzen Arbeitstag. Das Material wurde dann zum Bauen, unter anderem für die Burg Valkenburg verwendet.
Außerdem dienten die Grotten während der französischen Regierungszeit im 18. Jahrhundert und während des zweiten Weltkrieges als Zufluchtsort für die Bürger. So gibt es zum Beispiel eine katholische Kapelle, in der im 18. Jahrhundert heimlich Gottesdienste gefeiert wurden und beeindruckende Wandmalereien aus Kohle, die je nach Perspektive sogar ihr Aussehen veränderten. Auch heute kann man noch in den Grotten getauft werden.
Im Anschluss verbrachten wir eine ausgedehnte Mittagspause am See, bevor wir uns gegen 13:20 Uhr wieder auf den Rückweg machten. Nach unserer Rückfahrt von circa 2 Stunden kamen wir gegen 15:20 Uhr müde und erschöpft wieder am Camp an.