
Nach über einem halben Jahrhundert als Lehrer, davon 10 Jahre lang als Pensionär und 30 Fair Play Projekten ziehe ich mich nun von den großen Aktionen des Fair Play zurück.

Fair Play bedeutete für mich immer ein Lebensinhalt, der die Grundlage allen menschlichen Lebens darstellt und demzufolge auch die Basis für die pädagogische Bildungsarbeit sein muss.
Der Mensch steht im Mittelpunkt. Er soll sich fair verhalten gegenüber seinen Mitmenschen, was sich in einem friedlichen und kooperativen Zusammenleben ausdrückt. Der Mensch soll sich aber auch fair sich selbst gegenüber verhalten. Die Natur hat ihn mit vielfältigen Talenten ausgestattet, die aber nur entwickelt werden, wenn man sie nicht mit übermäßigem Medienkonsum zuschüttet oder bei auftretenden Problemen aufgibt. Eine faire Grundhaltung ist auch der Umwelt gegenüber überaus wichtig, damit auch künftige Generationen auf diesem Planeten existieren können. Junge Menschen können dies aber nur verinnerlichen, wenn die Bildungsarbeit von dieser Basis ausgeht und von den jungen Erwachsenen fordert: Wir haben verstanden, packen wir´s an!

Mein Blick in eine erfolgreiche Zukunft des Bildungssystems verbindet sich mit folgenden Anregungen:
1. Den Menschen in den Mittelpunkt stellen
Das Bildungssystem sollte den Menschen in seiner Ganzheit betrachten und fördern. Es darf sich nicht nur auf die reine Vermittlung von Wissen konzentrieren, sondern muss auch die Persönlichkeitsentwicklung stärken. Bildung sollte eine Umgebung schaffen, in der jeder Einzelne lernt, sich selbst, seine Mitmenschen und die Umwelt wertzuschätzen.
2. Eigenverantwortung fördern
Schülerinnen und Schüler müssen ermutigt werden, ihre angeborenen Talente und Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln. Das Bildungssystem sollte sie dazu anleiten, sich anzustrengen und Hindernisse zu überwinden, anstatt ihnen den einfachen Weg zu zeigen. Es ist die Aufgabe der Schule, die Motivation und den Ehrgeiz zu wecken, die eigene Bildung als eine persönliche Pflicht zu sehen.
3. Die Auseinandersetzung mit der KI nicht ignorieren
Das Bildungssystem darf die Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI) nicht ausblenden. Anstatt die KI nur als Werkzeug zu betrachten, um Arbeitsblätter schneller zu erstellen, muss die Schule die großen Fragen stellen: Was ist unsere Aufgabe als Mensch, wenn die KI fast alles besser kann? Wie können wir unsere Beurteilungskompetenz entwickeln, um die Ergebnisse der KI kritisch zu hinterfragen?
4. Verantwortung für die Zukunft lehren
Bildung muss die Fairness gegenüber der Umwelt als zentralen Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung vermitteln. Sie soll die junge Generation dazu erziehen, verantwortlich mit den Ressourcen umzugehen und die Erde als friedlichen und lebenswerten Ort für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Zusammenfassend muss das Bildungssystem den Mut haben, die fundamentale Frage zu stellen, was uns als Mensch ausmacht, und wie wir angesichts der technologischen Entwicklungen lernen, uns selbst und unsere Mitmenschen als Menschen zu betrachten, die sich anstrengen, um ihre Anlagen zu entwickeln.

„Meiner Graf Salentin Schule“, in der ich seit 1978 als Lehrer nicht nur Wissen vermitteln durfte, sondern auch Menschen bilden konnte, wünsche ich für die neue Ausrichtung als
SCHULE DER ZUKUNFT
von Herzen viel Erfolg.
Ich werde mich in Zukunft noch in der Grundschule meines Heimatortes nützlich machen, solange meine Gesundheit und das Alter es zulassen.

Zum Schluss möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die mich in all den Jahren tatkräftig unterstützt haben. Damit habt ihr auch dazu beigetragen, dass junge Menschen ihren Weg in die Gesellschaft gefunden haben. Die Namen der Unterstützer, die vor allem aus der VG Gerolstein und aus meiner Familie stammen, hier aufzuzählen, würde die Seite sprengen. Deshalb betone ich ausdrücklich, dass mein Dank aus vollem Herzen kommt.
Es grüßt euch alle
EUER HERBERT