Sternfahrt nach Zülpich

  1. Juli 2022 – diesem Tag fieberten 90 Schülerinnen und Schüler lange entgegen. Wochenlang hatten sie sich auf das World Fair Play Camp vorbereitet, nicht nur mit langen Radtrainingseinheiten, sondern auch mit Gesprächen über das, was mittlerweile viele junge Menschen bewegt: Was bringt uns die Zukunft? Die neue Hompage bietet eine Fülle von Informationsmaterial zum Thema: Alles hängt mit allem zusammen.

Nach dieser intensiven Vorbereitung wurden die Jugendlichen  nun losgelassen. Von allen Seiten strömten sie nach Blankenheim. Die Hillesheimer, Dauner und Jünkerather traten für die Sternfahrt sogar von ihren Heimatorten in die Pedalen. Die Jünkerather Crew hatte noch eine Besonderheit im Köcher. Sie durften bei der Eröffnungsfeier eine Hocheinradchoreo vorführen. Dafür hieß es allerdings am Starttag noch früher aufstehen, um im Atrium der Schule nochmal eine Generalprobe durchzuführen, denn in der letzten Vorbereitungswoche fielen gleich drei Schülerinnen wegen Krankheit aus und konnten nicht üben. Vor den begleitenden Eltern und den restlichen Mitschülern „fluppte“ die Generalprobe bestens. Die Teenies sind halt Profis, obwohl sie wegen Corona zwei Jahre kein Einrad mehr gefahren waren.

Mit 22 Radfahrern ging es dann nach Blankenheim, wo man schon von den übrigen Gruppen und der Bürgermeisterin Jenny Meuren erwartet wurde. Vor den neugestalteten Weiheranlagen begrüßte zuerst Organisator Herbert Ehlen die Teilnehmer und ging kurz auf die Ziele ein, die das Camp in dieser Woche mit den Kindern erreichen will: Den jungen Menschen die Augen öffnen und sensibilisieren für das, was die Zukunft für sie bereithält. Den Kindern soll klar werden, dass man den Herausforderungen der Zukunft nur gewachsen ist, wenn man sich schlau macht. Damit ist mit einfachen Worten beschrieben, welchen Stellenwert die Bildung hat.

Auch die Bürgermeisterin von Blankenheim hatte lobende und aufmunternde Worte für die jungen Menschen übrig. Sie bot auch eine Wiederholung des World Fair Play Camps in Blankenheim an. Sie war von der Idee begeistert, weil sie es im vergangenen Jahr aus eigener Anschauung miterlebt hatte.

Nach den Grußworten ging der Start zunächst etwas „ruckelig“ über die Bühne. Ein Schüler hatte sich beim Einfahren das Schaltwerk abgebrochen. Ein Guide musste auf die Schnelle seinen Plattfuß reparieren. Nach drei Einführungsrunden um den Weiher mussten die Radfahrer den steilen Anstieg zur Burg erklimmen, was auch zu den ersten Defekten führte. Ein weiterer Schüler hatte die Kette eingeklemmt und verpasste mit zwei weiteren Mitschülern den Anschluss. Zu allem Überfluss rutschte ein junger Mann auf dem Schotter auf der Römerstraße aus und musste schnell seine Schürfwunde verarzten lassen. Aber nach den ersten Anlaufschwierigkeiten hatten sich die 74 jungen Radler schnell in einen guten Rhythmus eingefahren.

Vorbei ging es an den Flutorten vom vergangenen Jahr: Nettersheim, Urft, Sötenich und Kall. Überall waren noch die Schäden zu sehen, vor allem an der Eisenbahnstrecke Köln – Trier, die zwischen Kyllburg und Kall immer noch nicht befahrbar ist.

Nach einer kurzen Rast auf der Wallenthaler Höhe war der Weg bis Zülpich nur noch Formsache. Um halb sechs war das Ziel erreicht.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Duschen, Tourbekleidung entgegennehmen (2 T-Shirts und ein Hoody). Die von Prüm Türen gesponserten Trikots mit 2 Hosen waren schon einige Tage vorher von Herbert ausgeliefert worden, damit die Sternfahrer schon bei ihrer 1. Fahrt ein einheitliches Bild abgaben.

Lea Schröder und Britta Schiffer, die Mensacrew, der Gesamtschule Eifel luden gegen halb sieben zum Abendessen.

Anschließend stand die feierliche Eröffnung auf dem Programm. Hausherr Alexander Hack hieß als Konrektor rund 120 Personen willkommen. Frau Wallraf begrüßte als Vertreterin des Bürgermeisters die jungen Radler mit ihren Taemleitern und Guides sowie den Versorgungstross des Camps.

Herbert Ehlen stimmte als Organisator die jungen Leute auf diese Woche ein, in der es nicht nur ums Radfahren gehe, sondern um Impulse, die für viele eine prägende Wirkung für ihr Leben setzen könne. Es soll ihnen bewusst werden, dass die Herausforderungen der Zukunft nur von wachen, klugen, willigen und verantwortungsvollen Menschen gemeistert werden können.

Alles hängt mit allem zusammen und wir haben unser Schicksal selbst in der Hand.

Diese Erkenntnis wurde auch im Anschluss durch die Choreo der Graf Salentin Schülerinnen und Herberts Enkel Jonas und Felix bildlich und musikalisch unterstützt.

Im Anschluss daran hatte Herbert noch drei Referenten als Experten gewinnen können, die aus ihrer Sicht die Schlussfolgerung unterfüttern konnten. Dies waren der Metereologe Karl Josef Linden aus Sinzenich, die Vertreterin der Welthungerhilfe Hawa Grund-Djigo und der ehemalige Revierförster der Gemeinde Blankenheim, Rolf Heller. Nach deren kurzen Statements gaben die Artisten noch eine Zugabe zu dem bezeichnenden Song: We are the world , we are the children.

Nach einer gelungenen Sternfahrt und einer ebenso eindrucksvollen Eröffnungsfeier hatten alle ab halb zwölf eine Nachtruhe nötig und auch verdient.  

Herbert